Gruppe eine Mordspur durch Teile unserer Republik. Wenig später erfahren wir,
es führt ein „Paulchen Panther“ – hergeleitet von einer an sich sympathischen Comic-Figur - Regie bei der Mordserie in den Döner- und Gemüseläden! Man muss sich einmal
vorstellen, was in den Köpfen von Menschen vorgeht, die solch schreckliche Taten begehen. Wir vom Werdenfelser Bündnis
fragen uns: Welche Konsequenzen ziehen die verantwortlichen Politiker aus diesen Verbrechen? Wir fragen uns: Warum haben wir V-Leute in der Szene und bekommen über 10
Jahre keine Hinweise zu diesem abscheulichen Taten? Wir fragen uns: Wie kann es sein, dass wir Neonazis und ihre Unterstützer auch noch mit Steuermitteln finanzieren? Warum arbeiten
die unterschiedlichsten Behörden auf Länder- und Bundesebene nicht wirklich miteinander, sondern jeder nimmt bestimmte Informationen für sich als
Herrschaftswissen an sich. Wir Bürger, die sich mit Courage engagieren und auseinandersetzen, fühlen uns dann recht einsam
nach den Antworten der Politiker. Vielleicht fragen jetzt auch einige Menschen: Was hat das mit uns und dem Werdenfelser Land zu tun? Aus dieser
mörderischen Spur zieht dann auch noch der NPD-Kreischef seinen finanziellen Vorteil, in dem er so genannte „Dönerkiller“-CDs mit rechtsextremen Texten
verkauft.. Für uns, die sich im Werdenfelser Bündnis mit den Neonazis auseinandersetzen, steht seit längerem fest: Die Partei und ihre Strukturen gehören verboten! Es soll uns auch keiner mehr erzählen,
wenn die Neonazis und ihre Basis im Verborgenen arbeiten, hätten wir nur noch wenige Informationen zu ihrem Tun. Was haben wir denn in
der Vergangenheit verhindert? Seit der Wiedervereinigung haben nach Berechnungen der Zeitung Tagesspiegel Rechtsextremisten in
Deutschland mindesten 138 Menschen ermordet
(die Bundesregierung spricht von 48 Opfern). Vergessen wollen wir auch nicht den Polizistenmord von Heilbronn. Es zeigt sich immer mehr: Die Gesellschaft wird sich in Zukunft viel stärker einbringen müssen, um den Rechtsextremen ihre Grundlage zu entziehen.
Bei diesen Vorgängen und Taten sind bestimmte Ereignisse in den Hintergrund getreten. Wir wollen diese dennoch ansprechen. Anlässlich des 50. Todestages von Max Dingler, der
Namenspatron der Murnauer Hauptschule war, wurde die Diskussion aktuell, der Hauptschule einen neuen Namen zu geben. Wir vom Werdenfelser Bündnis
sind für diese Umbenennung aktiv eingetreten. Wir waren uns einig: Dies ist eine überfällige Maßnahme. Gerne hätten wir es gesehen, wenn die Hauptschule den
Namen von Christoph Probst erhalten hätte. Dies wäre für die Schule und die Kommune sicher für die Zukunft eine Namensgebung gewesen, die
auch deutlich macht, was Christoph Probst und die Mitglieder der Weißen Rose für uns und unser Land an Zivilcourage geleistet haben. Was lange währt wird endlich gut, so heißt es doch. Mit der
Christoph-Probst-Gedenkstunde am 22. November 2011 im Kultur-und Tagungszentrum konnte endlich das Porträt von Christoph Probst seinen Platz finden. Wir danken
Herrn Bürgermeister Dr. Rapp und allen Beteiligten, dass wir nach einer längeren Debatte einen passenden Platz erhalten haben. Leider konnten wir im Jahr 2011 kein Rockkonzert in der
Westtorhalle mehr durchführen. Dieses Konzert wurde bisher von unserem Bündnismitglied Michael Niggel hervorragend organisiert. Die Kosten für dieses Konzert wurde
jedes Jahr mit spitzer Feder, viel Idealismus, Entgegenkommen der Westtorhalle durchgeführt. Die Veranstaltung war wegen der finanziellen Rahmenbedingung
so nicht mehr zu stemmen. Da wir keine Beiträge erheben wollen und keine Spenden oder sonstige Zuwendungen erhalten haben, mussten wir verschiedene
Dinge aus unserem privaten Geldbeutel bestreiten. Dies kann man von Zeit zu Zeit so machen, aber keine Veranstaltung auf Dauer. Wir hätten gerne
mit den Verantwortlichen der Westtorhalle weiter Konzerte veranstaltet, allerdings mit besseren finanziellen Grundlagen.
Abschließend zitieren wir Hans Küng, den katholisch-ökumenischen Theologen: „Mit dem Vertrauen stirbt die Freiheit, mit der Freiheit stirbt das Vertrauen“ Manfred Neupfleger
Inga Grüttner
Bündnissprecher Bündnissprecherin
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