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Am 14.12.2012 hat der Bundesrat einen neuen Anlauf für ein NPD-Verbot unternommen. Die Länderkammer will beim
Bundesverfassungsgericht ein Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme Partei beantragen. Wir vom Werdenfelser Bündnis unterstützen dieses Vorhaben, da wir überzeugt sind:
Es kann nicht sein, dass eine Partei, die den Rechtsextremismus praktiziert, auch noch mit Steuermitteln gefördert wird. Uns ist aber auch klar: Demokratie muss
solche Gegensätze aushalten, und dies erfordert noch mehr Einsatz und Engagement von Politik, Bürgern und einer breiten Mehrheit der Gesellschaft. Ein Verbot allein löst das Problem nicht,
denn die rechtsradikalen Gedanken sind auch dann immer noch vorhanden. Unser Bundespräsident Joachim Gauck hat in seiner Weihnachtsbotschaft gesagt und gefordert: „Sorge bereitet uns
auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben. Angesichts all
dessen brauchen wir nicht nur tatkräftige Politiker, sondern auch engagierte Bürger. Und - manchmal brauchen wir eine
Rückbesinnung, um immer wieder zu uns und zu neuer Kraft zu finden.“ Am 01. Dezember 2012 hat es im „Versand der Bewegung“
wieder einen „Sonderverkauf“ gegeben. Im Anschluss folgte eine „Weiße Weihnacht“ mit dem stellvertretenden Bundes- vorsitzenden der
NPD. Murnaus Bürger haben mit ihrer Aktion in der Fußgängerzone deutlich gezeigt, dass sie nicht damit einverstanden sind. Der
Veranstalter sammelte an diesem Tag wieder Gleichgesinnte aus Bayern, Österreich und der Schweiz. Wir denken, Murnau hat eine solche absurde Sternfahrt der
NPD nicht verdient, und die Bürger werden sich auch künftig dagegen wehren! Danken wollen wir dem Gemeinderat für sein
Bestreben, die Vergangenheit Murnaus in der NS-Zeit auch wissenschaftlich aufzuarbeiten. Im Jahr 2013 sind vier Vorträge von namhaften Professoren zum
Thema Nationalsozialismus geplant. Dass dieses Vorhaben für die Verantwortlichen nicht ganz einfach ist, können wir gut nachvollziehen.
Murnau spielte beim Aufstieg des Nationalsozialismus eine unrühmliche Rolle. Die Nazis erzielten hier überdurchschnittliche
Wahlergebnisse. Wir werden dieses Vorhaben positiv unterstützen und, wenn gewünscht, auch mitarbeiten. Am 22. Februar 2013 jährt sich zum 70. Mal der
Todestag von Christoph Probst und den Geschwistern Scholl. Das Werdenfelser Bündnis und der Verein MurnauMiteinander werden gemeinsam
Veranstaltungen zum Gedenken organisieren. Geplant sind unter Anderem eine Film-Matinée im Griesbräu-Kino, die Veröffentlichung der
Namenslisten der seit 1990 von Rechtsradikalen in der Bundesrepublik Deutschland Ermordeten in der Fußgängerzone und eine Feier an der Mariensäule. Wir vom Bündnis werden einen Flyer
zu Christoph Probst vorstellen, in dem sein Leben und Wirken in kurzer Fassung dargestellt ist. Das Freie Theater Murnau plant die Aufführung des Theaterstücks „Die Weiße Rose“ von Lillian Garrett-Groag. Diese
Aktivitäten sind nur eine kleine Auswahl dessen, was die Organisatoren aus Murnau vorhaben.Auf ein tatkräftiges und engagiertes Jahr 2013
Manfred Neupfleger Inga Grüttner
Bündnissprecher Bündnissprecherin |