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Juliane

Es war ein ganz normaler Samstagabend und Juliane Stamm freute sich auf eine Heavy-Metal-Party in ihrer Lieblingsdisco “Phono” in Zittau. Sie stand an der Bar, der Typ neben ihr war witzig, sie unterhielten sich - über Musik, die Bierpreise, was jeder denn so mache. Sie habe gerade ihr Abitur bestanden sagte Juliane. Dann kam der Satz. Und Juliane überlegte, ob sie jetzt wirklich reagieren sollte. An diesem netten Abend, in dieser netten Disco. Der Typ hatte gesagt: “Ich bin national engagiert.”

Juliane Stamm, 19, hätte einen angenehmen Abend haben können, wenn sie den Satz einfach überhört hätte. Sie überhörte ihn aber nicht. “Moment mal”, sagte sie, “was hast du da gesagt?” Da drehte der freundliche Typ an der Bar auf: Arbeitsplätze nur für Deutsche, Grenze dicht zu Polen, nur deutsche Produkte in deutschen Haushalten. Juliane war an den Vorstand des nationalen Jugendclubs von Zittau geraten. “Aber ihr fahrt doch auch nach Polen und tankt dort billig”, hielt sie ihm vor. “Das sind die alten deutschen Ostgebiete”, erklärte ihr der junge Mann. Die könne “der Deutsche” doch wohl nutzen. Fast eine Stunde lang lieferte sich Juliane ein Wortgefecht mit dem Rechtsextremisten. Der hatte Detailwissen, da konnte sie einfach nicht mithalten. “Ich bin irgendwann ausgestiegen”, sagt sie. Noch immer nagt das in ihr.

Ihr Kontrahent hatte geschichtliches Pseudowissen parat, das er als Waffe einsetzte im Kampf gegen Demokratie. Die Rechtsextremisten benutzen jetzt Schulungsmaterial, das Unterlagen der Bundeszentrale für Politische Bildung optisch ähnelt - nur, dass es über “Grundlagen des nationalen Welt- und Menschenbildes” informiert, erklärt, wo “die nordische Rasse” herstamme, und das christliche Werte verächtlich macht. Das Heft sei “eine politische Waffe in den Händen jeden nationalen Aktivisten und besonders gut auch für die Arbeit in Gruppen und Kameradschaften geeignet”, preist der Verlag “Volk in Bewegung” sein Werk an. Der Chef der rechtsextremistischen NPD Udo Voigt hat längst ein Schulungszentrum hinter der Parteizentrale in Berlin-Köpenick eingerichtet - mit Schlafmöglichkeiten für angereiste Kameraden. Dort werden die jungen Kader gedrillt. In Dresden wollen sie sich sogar eine “Dresdner Schule” zurechtbasteln - eine rechtsextremistische Denkfabrik, angeleht an die legendäre linke Frankfurter Schule.

Auf solcherart geschulte Kader stoßen Lehrerinnen und Lehrer immer öfter. Nicht mehr dumpfe Stiefelträger bestimmen das Bild, es treten alerte, kluge Herren auf, denen man den Rechtsextremismus nicht sofort ansieht. Es ist mehr eine kulturelle Unterwanderung, als eine politische Auseinandersetzung, die vor allem in vielen ländlichen Gebieten der ostdeutschen Bundesländer stattfindet.” (Mit Genehmigung von Dipl. Journalistin Annette Ramelsberger, veröffentlicht in APuZ 42/2005 )

Solche Auseinandersetzungen bleiben nicht auf die ostdeutschen Bundesländer begrenzt, die Aktivitäten der Rechtsextremisten von Delmenhorst, über Cham bis Murnau zeigen dies.

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