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Grußwort für das Werdenfelser Bündnis |
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Zwei Generationen ist es dieses Jahr her, 75 Jahre, dass der nationalsozialistische Ungeist
sich in Deutschland wie ein Flächenbrand ausbreitete und innerhalb von kürzester Zeit alles gleichschaltete. Am 1. Mai 1933 noch groß den Tag der
Arbeit gefeiert, am 2. Mai die Gewerkschaften verboten, ihr Vermögen eingezogen ihre Anführer ins KZ geworfen. Es folgte die Vernichtung der
Demokratie, die Vernich- tung der Juden, Roma und Sinti, der Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, ja am Ende die Vernichtung Deutschland im von den Nazis angezettelten
Weltkrieg. Nur zwölf Jahre haben sie gebraucht, um ein ganzes Volk zu indoktrinieren, das ihnen daraufhin zu großen Teilen blind folgte.
Zwölf Jahre um die Welt in Schutt und Asche zu legen. Zwölf Jahre für 50 Millionen Tote. Zwölf Jahre um in den Augen
der Welt aus dem Volk der Dichter und Denker ein Volk der Vernichter und Henker zu machen. Die es überlebten, Opfer, Täter, Mitläufer, Widerständler und Ahnungslose, hofften
nach 1945 es solle vorbei sein. Die Einen wollten vergessen oder nichts gewusst haben, die Anderen die Erinnerung für immer wachhalten, damit sich
Geschichte nicht wiederholt. Lange dachten wir, die alten Nazis sterben aus. Sie sterben aber nicht aus, es wachsen immer neue nach. Man kann es eigentlich nicht fassen. |
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Wir als Gesellschaft, jeder Einzelne muss sich damit auseinandersetzen. Hinsehen, hinhören, sich einmischen, wann immer
nationalistische Sprüche fallen, frauenfeindliche, ausländerfeindliche, diskriminierende Äußerungen oder Taten. Hinterfragen, wenn für Unzulänglichkeiten im politischen System mit allzu groben Vereinfachungen
vermeintlich simple Lösungen angeboten werden.Natürlich ist Deutschland nicht perfekt. Aber wir arbeiten gemeinsam daran, dass es immer besser wird. Wir Sozialdemokraten lassen uns dabei von Werten leiten: Freiheit,
Gerechtigkeit, Solidarität. Die Gleichheit aller Menschen, und als Folge daraus die Aufgabe des Staates allen die gleichen Chancen zu bieten und den gleichen Schutz. Wer wirkliche politische Lösungen will muss sich
aktiv engagieren. Nicht jammern, sondern mitmachen in Parteien, Gewerkschaften oder Gruppen wie dem Werdenfelser Bündnis! Denn nur gemeinsam können sich die demokratischen Kräfte dem braunen Spuk erfolgreich zur Wehr
setzen. Wir sind stolz auf Deutschland und das was seine Menschen in den letzten 60 Jahren geleistet haben. Wir sind stolz auf die Wiedervereinigung, die vor allem die mutigen Demonstranten auf den
Montagsdemonstrationen in Leipzig und anderswo in der damaligen DDR erkämpft haben. Wir sind stolz auf unsere offene und freie Gesellschaftsordnung. Wir wollen diese Freiheit erhalten.
Ich wünsche allen die sich im Bündnis engagieren viel Erfolg, Mut und Ausdauer. Mit solidarischen Grüßen |
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Dominic R. Scales |
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SPD-Kreisvorsitzender, Weilheim-Schongau |
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Vorsitzender der Kreistagsfraktion |
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Mitglied im Werdenfelser Bündnis |
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