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Ein demokratischer Verfassungsstaat, wie ihn unsere Republik glücklicherweise verkörpert, ist leider zu keiner Zeit
vor extremistischen Akteuren gefeit. Dies bedingt die uns vom Grundgesetz vorgegebene, tolerant ausgestaltete Gesellschaftsordnung. Unter Extremismus verstehe ich in diesem Zusammenhang die Sammelbezeichnung
für diverse politische Anschauungen und Ziele, die das demokratische System und seine fundamentalen Werte ablehnen und – mit oder ohne Gewalt – dagegen vorgehen. Wir sollten uns alle darüber einig sein, dass
es die in der Verfassung garantierten Grundrechte zu schützen gilt. Dies hat nichts mit Intoleranz zu tun. Der Sozialphilosoph und Wissenschaftstheoretiker Karl Raimund Popper beschreibt den Begriff der
wehrhaften Demokratie als Konzept für den gesellschaftlichen Umgang mit politischem Extremismus mit folgenden Worten: “Wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht
bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Man kann nie zu alt oder zu jung sein und es ist auch nie die falsche Zeit, um sich für die ethisch-moralischen Werte unseres Grundgesetzes und gegen
antidemokratische Ideologien einzusetzen. Dazu leistet die Arbeit des Werdenfelser Bündnisses einen wertvollen Beitrag. |