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Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, Charlotte
Knobloch, hat mit den Worten „Ich habe meine Koffer ausgepackt“ Entscheidendes zum Ausdruck gebracht: Es ist eine Erfolgsgeschichte der Nachkriegsentwicklung, dass sich jüdisches Leben in Deutschland nicht nur
wiedergründen konnte, sondern dass Juden hier ihre Heimat wiedergefunden haben. Aber das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Konfessionen, unterschiedlicher Kulturen oder Herkunft ist längst nicht überall
erfolgreich gelungen. Die Verbesserung von Integration erfordert unser tägliches aktives Bemühen, ein aufeinander zugehen sowie die Akzeptanz von Verschiedenheit. Neben einer geeigneten Integrationspolitik ist die
Bürgergesellschaft, jeder einzelne, aufgefordert, in seinem persönlichen Umfeld für Toleranz und Verständigung zu werben, die Werte des Grundgesetzes zu leben. Bürgerinitiativen wie das „Werdenfelser Bündnis“
leisten dabei eine unschätzbare Arbeit, die von größter Bedeutung für unsere Gesellschaft, für den liberalen Rechtsstaat, der seine Kraft aus der Freiheit der Menschen bezieht, ist. Bayern ist keine „Insel der
Glückseligen“. Auch hier formieren sich Ewiggestrige und jugendliche Irregeleitete, um die Axt an die Wurzeln unserer Werte zu legen. Dass die wirtschaftlichen Verhältnisse im Freistaat bisher manche schauderhaften
Entwicklungen wie in anderen Teilen des Landes verhindern, kann und darf uns nicht beruhigen. Wir müssen Intoleranz und Menschenverachtung entschieden entgegentreten, wo immer sie uns begegnet, und wir dürfen vor allem
die gezielten Provokationen, die heute oft bürgerlich getarnt vorgetragen werden, nicht unwidersprochen lassen. Bei dieser Herausforderung weiß das „Werdenfelser Bündnis“ die bayerische FDP an seiner Seite. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, MdB |